Die Nackte Sonne: Roman by Asimov Isaac

Die Nackte Sonne: Roman by Asimov Isaac

Autor:Asimov, Isaac [Asimov, Isaac]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453031203
Google: 7GlpPgAACAAJ
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 1988-01-14T23:00:00+00:00


Unmögliches?«

Leebig zuckte die Schultern.

»Das Erste Grundgesetz, das Sie so herabzusetzen

versuchen, schützt den Menschen mit jedem Atom einer

irgend möglichen Kraft. Wenn das Erste Grundgesetz

gebrochen wird, ist der Roboter ruiniert.«

»Das ist eine allgemein gültige Regel, Sir?«

»Ja.«

»Dann habe ich etwas gelernt«, sagte Baley.

»Dann beachten Sie noch etwas. Ihre Theorie über

einen Mord durch eine Serie von robotischen Tätigkeiten,

von denen jede für sich harmlos ist, wird Ihnen im Fall

von Dr. Delmarres Tod nichts nützen.«

»Warum nicht?«

»Der Tod wurde nicht durch Gift herbeigeführt, sondern

durch Schläge mit einem Gegenstand. Jemand muß den

Gegenstand in der Hand gehalten haben, und das kann

nur ein menschlicher Arm gewesen sein. Kein Roboter

könnte eine Keule schwingen und einen menschlichen

Schädel zerschmettern.«

»Man hat keinerlei Mordinstrument gefunden.«

Leebig sagte grimmig: »Sie sind der Detektiv. Finden

Sie es!«

»Angenommen, ein Roboter war für Dr. Delmarres Tod

nicht verantwortlich. Wer war es dann?«

»Jedermann weiß, wer es war!« schrie Leebig. »Seine

Frau Gladia!«

»Und

wer

dirigierte

die

Roboter,

die

Gruer

vergifteten?«

»Ich nehme an...« Leebig verstummte.

»Sie glauben doch nicht, daß es zwei Mörder gibt, nicht

wahr? Wenn Gladia den ersten Mord auf dem Gewissen

hat, muß sie auch den zweiten begangen haben.«

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»Ja. Das klingt vernünftig.«

»Zweifellos.«

»Niemand anderer hätte so nahe an Dr. Delmarre

herankommen können, um ihn zu töten. Er gestattete eine

persönliche Anwesenheit ebensowenig wie ich ― nur

daß er bei seiner Frau eine Ausnahme machte, während

ich keine Ausnahme zulasse.« Leebig lachte heiser.

»Ich glaube, Sie kennen sie gut«, sagte Baley abrupt.

»Wen?«

»Sie. Wir haben nur eine Frau erwähnt. Gladia!«

»Wer hat Ihnen gesagt, daß ich sie besser kenne als

meine anderen Bekannten?« fragte Leebig. Er griff sich

an die Kehle.

»Gladia selbst hat es mir erzählt. Sie beide sind häufig

zusammen spazierengegangen.«

»Na und? Wir sind Nachbarn. Das ist unter Nachbarn so

üblich. Sie schien eine angenehme Person zu sein.«

»Sie gefiel Ihnen damals?«

Leebig zuckte die Schultern.

»Es war für mich eine Entspannung, mit ihr zu

sprechen.«

»Worüber unterhielten Sie sich mit ihr?«

»Über Robotik.« Er sagte das ganz erstaunt, als ob er

sich darüber wunderte, daß diese Frage überhaupt gestellt

werden konnte.

»Und sie interessierte sich dafür?«

»Sie wußte nichts von Robotik. Keine Ahnung hatte

sie! Aber sie hörte zu. Sie hat eine Art Feldstärke-Gerät,

mit dem sie herumspielte. Feldkoloristik nennt sie es. Ich

habe kein Interesse daran, aber ich habe ihr zugehört.«

»Sie sagten eben, Sie empfanden sie als angenehm.

Trotzdem glauben Sie jetzt, daß sie ihren Gatten

umgebracht hat. Wie verträgt sich das miteinander?«

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»Ich habe mich in ihr getäuscht.«

»Sie stellten jedoch schon einige Zeit vor dem Mord

Ihre Spaziergänge mit ihr ein. Warum?«

»Ist das wichtig?« fragte Leebig.

»Alles ist wichtig, bis das Gegenteil bewiesen wird.«

»Hören Sie, wenn Sie mich in meiner Eigenschaft als

Robotiker ausfragen, habe ich nichts dagegen. Ich

beantworte jedoch keine persönlichen Fragen.«

»Sie waren sowohl mit dem Ermordeten als auch mit

der verdächtigen Person eng vertraut«, sagte Baley.

»Verstehen

Sie

nicht,

daß

persönliche

Fragen

unvermeidbar sind? Warum haben Sie Ihre Spaziergänge

eingestellt?«

Leebig antwortete scharf: »Es kam eine Zeit, da ich

nichts mehr zu erzählen wußte ― da ich zu beschäftigt

war ― da ich keinen Grund mehr sehen konnte, die

Spaziergänge fortzusetzen.«

»Als Sie Gladia nicht länger angenehm fanden, mit

anderen Worten.«

»Nun gut. Nennen Sie es so.«

»Warum war sie nicht länger angenehm für Sie?«

»Ich habe keinen Grund!« rief Leebig.

Baley beachtete seine Erregung nicht.

»Sie sind noch immer jemand, der Gladia gut gekannt

hat. Welches könnte ihr Motiv gewesen sein?«

»Ihr Motiv?«

»Nun, gewiß würde doch Gladia den Mord nicht ohne

ein Motiv begangen haben.



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